Twitterchat: Wissen Teilen – Wunder, was wenn es funktioniert? 28.4.2021, 20-21 Uhr unter #CLchatDE

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[Anmerkung: Diesen Blog habe ich am 2. April 2021 bereits auf www.colearn.de veröffentlicht – Direktlink]

“Neulich im Twitterchat zum Thema Wissen Teilen habe ich ein paar tolle Leute aus anderen Unternehmen kennengelernt. Danach haben wir gleich eine Videokonferenz vereinbart. Wir haben uns gegenseitig gezeigt, was genau am Wissen Teilen in unserem Unternehmen schon gut funktioniert. Jetzt bin ich voller Tatendrang, “Wissen Teilen” in unserem Unternehmen weiter zu verbessern!”

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Scarlett Fajardo – vernetztes Arbeiten – mehr Vertrauen

Scarlett ist Maschinenbauerin und leitet eine Abteilung beim Dampfturbinen und Generator Service von Siemens Energy. Zu Beginn der Arbeit mit ihrem Team lud sie erstmal zum Purpose Workshop ein – als Schlüssel zur selbstorganisierten Zusammenarbeit im Team. Virtuelle Zusammenarbeit spielt in ihrem Team eine besondere Rolle, denn das Team ist über zwei Standorte weltweit verteilt. Ein Blumenstrauß an Tools kommt in ihrem Team für verschiedene Zwecke zum Einsatz, aber das Wesentliche: Welches Tool für welchen Zweck genutzt wird, ist Ergebnis einer offenen Diskussion mit dem Team. Nicht nur, welches der beste Kanal ist zur Verbreitung der jeweiligen Informationen, sondern auch, mit welchem Kanal sich die Mitarbeiter am wohlsten fühlen wurde hier in die Entscheidung eingebunden. Einen Kompromiss zwischen dem verschlossenen – noch immer weit verbreiteten Grundsatz „Need to know“ und dem von Scarlett genannten „Need to hide“ Ansatz wurde im Team gemeinsam erarbeitet.

Mit Full Steam Ahead hat Scarlett eine Initiative ins Leben gerufen, die Siemens Mitarbeiter weit über ihre Abteilungsgrenze hinweg sich ebenfalls auf vernetzte Weise konstruktiv und transparent gemeinsam für eine Verbesserung und Sicherung des Geschäfts einzubringen. Hier gehört es zur Normalität, dass von Indien bis Lateinamerika alle Mitarbeiter Erfahrungen austauschen und gemeinsam Ansätze entwickeln. Das allein ist schon ein riesen Erfolg, sagt Scarlett.

Das alles, und vieles mehr könnt ihr in diesem Podcast hören – ich wünsche viel Freude beim Hören! – Euer Benedikt Pape

PS: dieses Gespräch wurde schon im Juni 2020 aufgenommen.

Podcast hören – so einfach geht das

Nur 10% meiner Podcast Hörer hören über den Podcast-feed. Und das, obwohl das Podcast hören über eine Podcast App (auch Podcatcher genannt) so bequem ist.

Ich vermute also, dass die wenigsten wirklich wissen, wie das Podcast hören am besten geht. Daher hier ein paar Basics, die mir am Anfang selbst nicht ganz klar waren.

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Kritik ist Gefahr, außer von Bewunderern – ein paar Gedanken

Ich postuliere: Meine Kritik ist nur wertvoll, für jene, die von mir bewundert werden. Die Kunst ist es also, jeden Menschen bewundern zu können.

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Podcasting – WOL – Lernreise: Woche 4 – ein Selbst-interview

Doppelbene

In Woche 4 meines WOL Circles möchte ich erstmals Einblicke in meine Lernreise geben. Mein WOL-Goal ist: Mehr Moderationskompetenz entwickeln um empatisch zu reagieren, aber dennoch ausreichend roten Faden zu behalten. Und genau das übe ich in dieser Episode – als Moderator und Gast zugleich :).

Die Fragen an mich selbst habe ich mir vorher ausgedacht – als roten Faden. Die Antworten aber nicht. Heraus kam ein – wie ich finde – interessantes und hoffentlich unterhaltsames Experiment. Viel Freude beim hören.

Übrigens: Seit letzter Woche ist mein Podcast über den RSS-Feed mit jedem Podcast Player abonnierbar! 🙂 -> Gleich abonnieren! (Wie? Teile den Link dieser Seite mit deiner Podcasting App -> auf Abonnieren klicken)

Euer Bene

Mediation bei Siemens – Clemens Huchel

Episode in der Reihe #FacesOfTransformation Podcast – Eine Initiative von Siemens Mitarbeitern

Der ausgebildete Mediator Clemens Huchel bietet Mediation bei Siemens an. Was als Freizeitengagement begann hat inzwischen einen festen Platz in seiner Arbeitszeit. Ein Netzwerk von Mediatoren arbeitet bei Siemens an der Entwicklung der Konfliktkultur.

Mediation ist eine Methode zur Vermittlung von Konfliktpartnern (lat. mediation = Vermittlung), damit diese eine gemeinsamen Lösung finden können. Wie immer in der Reihe des FacesOfTransformation Podcasts habe ich hier einen Gesprächspartner gesucht, der bei Siemens mit viel Eigenengagement und Herzblut sein Thema in den Konzern getragen hat. Clemens Huchel beschäftigt sich seit Jahren mit Mediation und spricht regelmäßig auf Tagungen des Bundesverbands Mediation. Bei Siemens bietet Clemens Mediation seit einiger Zeit an und hat zur Gründung eines globalen Netzwerks beigetragen, in dem sowohl fachlicher Austausch, aber vor allem auch die Information in die Breite getragen wird, dass Mediation ein wertvoller Ansatz zur Entwicklung einer Konfliktkultur ist. Ziel muss doch sein, dass Konflikte als Chance gesehen werden, in denen zwei Konfliktparteien gemeinsam eine Lösung erarbeiten, die besser ist als das was jeder Einzelne vermocht hätte. In dieser Episode lernen wir auch, dass viele andere Länder schon weiter sind als Deutschland, was den Umgang mit Konflikten angeht. Das und viel mehr hört ihr in einem lockeren 43min Gespräch, das wir am 26.11.2019 bei Siemens aufgenommen haben.

Viel Spaß beim Hören! Euer Benedikt Pape

Selbstorganisation – gibt es auch bei Siemens Energy!

Selbstorganisierte Abteilung um Melania Pruschowitz und Claudia Weber

Melania Pruschowitz und Claudia Weber arbeiten nun seit 2 Jahren mit 6-8 Kolleginnen und Kollegen selbst-organisiert, nachdem die Chefin gegangen war. Im Gespräch erhalten wir Einblicke in ihre Selbstorganisation, wir erfahren, dass diese Selbstorganisation sehr individuell entstanden ist und ein Ergebnis sehr offener und vertrauensvoller Zusammenarbeit ist – Zusammenarbeit mit den Kollegen, aber auch mit dem nächst höheren Chef. Wir erfahren, dass es letztendlich sogar der Impuls des Chefs war, diese Abteilung selbstorganisiert zu probieren. Dass er mit diesem Impuls goldrichtig lag, spricht aus jedem Wort, dass uns Melania und Claudia in diesem Gespräch über ihre arbeit erzählen. Die Kolleginnen und Kollegen ihrer Abteilung haben sich sogar zum gemeinsamen Ziel gemacht, ihre Begeisterung von der Selbstorganisation weiter zu tragen und für andere Nutzbar zu machen. Denn durch die zusätzlichen Aufgaben, die sonst eine Führungskraft ausgeführt hätte, eröffneten sich für das Team ganz neue Möglichkeiten zur Entfaltung schlummernder Potentiale.

Hören kann ich nicht ersetzen, dennoch hier der Versuch eines sinngemäßen Transkripts:

00:00 Einführung FoT Podcast – entstanden aus FacesOfTransformation Popup Week Juli 2019 bei Siemens. Podcast will FacesOfTransformation und deren Projekte hörbar machen.

Melania Pruschowitz ist (9 Jahre bei Siemens) und Claudia Weber (23 Jahre bei Siemens) arbeiten seit 2 Jahren in einer Abteilung ohne Chef – selbstorganisiert. Beide brennen für die Selbstorganisation.

3:30: Purpose der Abteilung: „Wir haben Spaß dabei unsere Arbeit selbstständig, frei und effizient zu gestalten. Unsere gegenseitige Unterstützung und das Vertrauen sollen dabei als Vorbild und Ermutigung für andere Teams gelten. Wir wollen Siemens fit für die Zukunft machen.“

6:00 Was liebst du an deinem Job? Mit Menschen interagieren, Schnittstelle zwischen Mitarbeitern und Leitung gestalten. Sein eigener Manager sein, Freiheit haben der eigene Chef zu sein. Motivation und Herzblut investieren und damit erfolgreich sein. Leittechnik Projekte im Kraftwerksbau. Gewährleistungsprojekte abwickeln.

9:40 Welches Erlebnis war für euch persönlich der größte Schritt in eurer eigenen digitalen Transformation? Melania: Mein Job ist schon immer etwas ganz besonderes – Möglichkeiten Ideen umzusetzen. Aufbau dieser selbstorganisierten Abteilung vor zwei Jahren.

13:00 Wie kam es zur Selbstorganisation? Chefin und Segmentleiter sind gleichzeitig gegangen. Nur Segmentleitung wurde neu besetzt. Selbstorganisation wurde von Segmentleitung vorgeschlagen, als Experiment neuer Arbeitsform. Schon in der Übergangszeit hat Abteilung unbemerkt selbstorganisiert und „schon unbewusst geübt“.

16:30 Was genau organisiert Ihr selbst / Einbeziehung der nächsten Führungsebene? Abteilungsmitglieder haben eigene Verantwortungsbereiche als Kaufmännische Projektleiter/innen. Selbstorganisation umfasst sämtliche Aufgaben der Führungskraft, wie Forecast, Bericht nach oben, Auslastung innerhalb des Teams. Team entschied sich Mitarbeitergespräche von Selbstorganisation auszunehmen – dies wird vom nächst höreren Chef übernommen. Heute würde die Abteilung sich auch die Mitarbeiter-Entwicklungsgespräche selbst zu führen einschließlich der Gehaltsentwicklung. Beziehung zu nächst höherem Chef ist sehr gut (2-wöchentliche Meetings). Unterstützung aus dem management für Selbstorganisation war wesentlich für den Erfolg. Nach Wechsel im Management hat auch der Nachfolger die Selbstorganisation unterstützt.

22:33 Welche Themen sind konkret selbstorganisiert. Team trifft sich 2-wöchentlich intern. Kapazitätsauslastung einmal im Monat. Team hat sich Team-Regeln auferlegt mit Eskalationsprozess, Vertretung nach außen oder innen, Vorgehen bei Auslastungsproblemen. Team arbeitet in einem Raum und kann daher sehr direkt in den Austausch gehen. Teamgeist wurde u.a. durch Teamevents gestärkt. Initiative und Offenheit aller Teammitglieder ist sehr groß, so dass auch eine ähnlich enge Zusammenarbeit mit räumlicher Trennung vorstellbar ist.

27:03 Wie unterschiedlich ist das Erfahrungsniveau im Team? Team zeichnet sich durch große Vielfalt aus (Jung, Alt, Männer, Frauen). 8 Mitarbeiter/innen, jetzt nur noch fünf (weil Nachbesetzung nicht gestattet wurde). Zusammensetzung und Team-Gefüge hat sich nach jedem Wechsel neu entwickelt. Agil

31:00 Wie habt ihr die Selbstorganisation organisiert? Team-Regeln wurden aufgestellt. Führungsaufgaben wurden aufgeteilt. Jeder konnte seine Bereitschaft, Wünsche mitteilen. Team hat sich darauf geeinigt, wer welche Aufgaben übernimmt. Teilweise wurden die Aufgaben später neu verteilt, weil Mitglieder sich doch nicht wohl damit fühlten. Vertretung nach außen genießt Entscheidungsbefugnisse und Rückhalt vom Team, sofern dies in übergeordneten Gremien notwendig ist. Für zwischenmenschliche Themen wurde die Möglichkeit eines Coachings durch externen Coach geschaffen.

37:00 Auf welche Ansätze habt ihr Euch gestützt bei der Entwicklung der Selbstorganisation? Zu beginn begleitete ein Coach das Team. Das Konzept und die Team-Regeln wurden komplett selbst im Team entwickelt. Es gab keine Anleitung.

39:00 Produktivierung – wärt ihr mit Chef produktiver? Team hat insgesamt nur wenig Zeit für die Selbstorganisation investiert. Projektarbeit ging unverändert weiter. Allgemeine Themen, wie z.B. Forecast kommen natürlich dazu, wobei ja diese Tätigkeiten ansonsten von einer Führungskraft ausgeführt worden wäre. Wesentlich: Was ist die Zielsetzung? Das Team hat wesentlich davon profitiert mit Hinblick auf: Einblick in Gesamtzusammenhänge, Effizient arbeiten, Vielfältige Kompetenzen entwickeln. Führungsaufgaben kamen zusätzlich hinzu und haben Horizont erweitert. Das hat wesentlich zur Entwicklung der Mitarbeiter beigetragen.

43:30 Zukunft der Selbstorganisation? Im Zusammenhang von Transformation und Umbau des Unternehmens scheint das Thema in den Hintergrund getreten zu sein, aber grundsätzlich ist das Interesse im Konzern sehr groß daran. Eigentlich ist gerade in Zeiten der Umstrukturierung die Selbstorganisation eine Chance. Die gemachte Erfahrung des Teams ist so großartig, dass alle Teammitglieder mit Leidenschaft von der Selbstorganisation berichten und gerne andere dabei unterstützen, Selbstorganisation aufzubauen.

47:00 Was macht ihr als nächstes? Womit wartet Euer Alltag heute noch auf Euch? Sehen, was unsere Projekte neues von uns brauchen, welche Kollegen da sind und ob die auch brav der Live-Übertragung dieses Podcast’s gelauscht haben..

Erste Podcasting Erfahrungen

Zwei Jahre dauert es etwa, sagt Simon Dückert, bis die Leute nach ersten Absichtserklärungen endlich anfangen Erfahrungen zu sammeln. Na.. Und ich bin da jetzt angekommen. Erste Erfahrungen sind gemacht und diese sind sogar schon für jedermann hörbar

Wie fast zu erwarten war, ist meine wesentliche Erfahrung: Man macht sich viel zu viel Kopf. Fehler macht man ja doch – und erst dann lernt man was. Aber, wie mal ein weiser Mann zu mir sagte: aus Fehlern lernen ist edel, aber am schönsten ist es, aus den Fehlern anderer zu lernen. Und genau dazu lade ich euch jetzt ganz herzlich ein.

Nummer 1: noch genug Platz auf der Speicherkarte? Klar, dachte ich, aber denken ist nicht wissen, und so war die Aufnahme eines Gesprächs mit sechs Leuten nach der halben Zeit zu Ende. Und da ich selbst am Gespräch teilgenommen habe, fiel mir der Fauxpas auch erst viel zu spät auf. Naja.. Zum Glück hat hier jemand anderes parallel eine Filmaufnahme gemacht.. Danach habe ich also erstmal die Speicherkarte geleert und bei der nächsten Gelegenheit gleich noch einen Satz Batterien des Aufnahmegeräts als Vorrat eingepackt (man muss ja nicht alle Fehler selbst ausprobieren). lch merke mir: So eine Stunde Aufnahme im stereo wav Format braucht etwa 300MB, also etwa 5MB/min ;).

Meine Nummer 2: Pegeln bei schwankendem Umgebungsgeräusch. Kein Problem dachte ich, das löse ich einfach indem ich das Mikro entsprechend näher an den Mund halte, wenn es rund herum laut wird… Puh, da lag ich voll daneben. Wir Menschen haben die Angewohnheit unsere Lautstärke beim Sprechen an die Umgebung anzupassen. Wenn es also laut wird, sprechem wir auch lauter. Wer jetzt das mikro näher nimmt ohne nachzupegeln, der wird die Sprache kaum noch vom Rauschen der Umgebung unterscheiden können – so stark übersteuert ist das dann.. Nachbearbeitung ist dann übrigens zwecklos.. Ich jedenfalls habe da keinen nützlichen Filter finden können. (hier zum mp3 der betreffenden Episode zum Siemens development system, SDS – Gespräch im Straßenverkehr mit Roman Busse über Holacracy ab ca. Minute 15) Ich merke mir: wenn es laut wird, Pegel runter, dann Mikro schön nah an den Mund. Oder: Gespräche im Berufsverkehr am besten meiden.

Meine Nummer 3: Zu viel Technik nimmt den Spaß. Ich wollte es gleich richtig machen und habe mir 4 Headsets mit allem drum und dran ausgeliehen.. Dazu gehört dann natürlich ein Haufen Kabel und Adapter, ein Kopfhörer Verstärker mit eigenem Netzteil und 4 Kopfhörer Lautstärke Reglern, ein Aufnahmegerät mit 4 einzelnen Pegel-Reglern und und und..

Das ganze Zeug habe ich am Abend ungenutzt wieder heim geschleppt. Aufgenommen habe ich mit dem kleinen und feinen Zoom H2n – das passt in eine Hand, noch ein Kopfhörer dran (Mini klinke) als live Abhöre und los geht’s. Mehr braucht man (zum Anfang) nicht. Ich merke mir: Weniger ist mehr. Und ich setze noch einen drauf: nicht mal ein Aufnahmegerät braucht man, denn..

Nummer 4: Auch das handelsübliche Smartphone tut den Zweck. Die Samsung Diktiergeräte App würde ich nicht mehr nehmen – das ist dann wirklich zu wenig, aber wer sich eine gute Aufnahme – App holt, wie z. B. Audiorec, der kann hier völlig sorglos top Aufnahmen machen (Achtung nicht jede App läuft auf jedem Handy zuverlässig – die andere mit empfohlene App All That Recorder läuft auf meinem Samsung Note 8 z.B. nicht gut). Ich habe das Smartphone nun zweimal als Backup Aufnahme genutzt. Handy lag auf dem Tisch zwischen uns und hat einfach unbeachtet aufgezeichnet, während ich mit dem Zoom H2n jeweils nah am Mund des jeweiligen Sprechers aufgenommen habe. Und, wer hätte es gedacht: die Handy Aufnahme ist unbearbeitet besser zu gebrauchen als die des H2n. Ihr Vorteil: die App pegelt automatisch und passt somit unterschiedliche Entfernungen und Sprecher-Lautstärken simultan an. Das gelingt mit dem Hand-Aufnahmegerät nicht so leicht. Denn selbst, wenn man die Sprecher-Lautstärke durch entsprechenden Abstand zum Sprecher versucht auszugleichen, wird man erstens bei jedem Sprecher eine verschiedene Ton Qualität haben und zum zweiten ist es sehr schwer, so zu pegeln, dass die Aufnahme wirklich gleich auf dem gewünschten Maximalpegel liegt, ohne dass Peaks übersteuern. In diesem Fall habe ich die H2n Aufnahme manuell nachträglich für jeden Sprecher nochmal hochgezogen.

Wer den Vergleich hören will: Die 15 min Aufzeichnung des Gesprächs über das Geheimnis der Corporate Learning Community habe ich zweifach veröffentlicht:

Bei längeren Aufnahmen lasse ich die wav Datei einfach von www.auphonic.com vollautomatisch Master-pegeln (bis 2h pro Monat kostenfrei). Merke: wer nicht nachbearbeiten will ist mit dem Smartphone und einer guten App (Freeware reicht, z. B. Audiorec) bestens ausgestattet. Ganz zu schweigen von dem Vorteil, direkt vom Handy veröffentlichen zu können. Einfache Schnitt-Operationen, wie Anfang und Ende stutzen, kann audiorec übrigens selbstverständlich auch.

Nummer 5: Podcast live-streaming bringt eine ganz tolle Spannung ins Gespräch. Irgendwie ist es ganz toll, zu wissen, dass einem gerade live auch schon jemand zuhört. Und ganz nebenbei ist dann eines schon ausgeschlossen: nachträglich was rausschneiden ist zwecklos – das spart auch viel Zeit :). Wer es jetzt auch noch schafft, den livestream (Skype, zoom, circuit, webex, …) mitzuschneiden, der hat gleich eine redundante Aufnahme für alle Fälle.

Hörbeispiel – meine erste FacesOfTransformation Podcast Episode – diesmal exklusiv nicht nur bei Siemens, sondern auch auf meinem Blog: Jessica Abbe, Culture Ambassadors

Und zum Schluss noch: Redundant aufnehmen entspannt ungemein und erlaubt durch den Vergleich der Aufnahmen doppelte Lernerfahrungen. Livestreaming hilft da auch, denn die meisten Konferenzsyeteme erlauben eine Aufzeichnung.

Nach all diesen Technik Themen ist meine wesentliche Erfahrung: das wesentliche am Podcasting ist die Gesprächsführung. Wie schaffe ich es, ausreichend roten Faden zu haben, aber doch ein natürliches Gespräch entstehen zu lassen. Daran zu arbeiten, macht mir riesig Spaß. Und ich glaube, genau das ist das Wesentliche, was ich in meinem Podcast herausarbeiten will.

Ach, nochwas: bei dem Sds-Podcast habe ich meinen ersten Jingle auf dem Klavier eingespielt. Für den Faces of transformation Podcast dann den Zweiten – nun sogar mit eingesprochenem Titel. Solche kreativen Herausforderungen sind die wertvollen Abwechslungen im Leben – und die kommen meist, wenn man einfach anfängt zu machen – also in diesem Sinne -> #einfachmachen!

Veränderung? Ich will keine Ratschläge! – Eine lehrreiche Selbsterfahrung.

Kürzlich ist mir selber bewusst geworden, wie wenig offen ich mich für Veränderung gebe, wenn mir jemand einen wohlgemeinten Rat gibt. Im Zusammenhang mit Müllvermeidung sprach ich mit jemandem über die Verwendung von Stück-Seife anstelle von Duschgels und Co.. Dann wurde mir geraten es gleich auszuprobieren.

Statt es einfach zu probieren, fand ich mich selbst in der Opposition wieder. Ich argumentierte, wie sparsam ich bereits mit Duschgel umgehe und wie selten mein Duschgel daher leer werde… welch kleinen Anteil unseres Plastik-Mülls die Duschgel-Verpackungen ausmachen…

Das Gespräch wurde schnell laut und endete bald mit Frust auf beiden Seiten.

Erst am Abend begann ich darüber nachzudenken, ob ich eventuell mit einem Stück Seife genauso zurecht kommen würde, wie mit meinem Duschgel.

Am nächsten Tag kaufte ich eine Seife – nun Dusche ich nicht mehr mit Duschgel, auch nicht mehr mit Shampoo. Aber ich wollte es selbst entscheiden.

Diese Erfahrung war mir eine Lehre – was Veränderungen angeht in vielerlei Zusammenhängen.

Ich werde zukünftig weiterhin und noch überzeugter von meinen Erfahrungen berichten, denn keiner will Ratschläge. 🙂

ParentsForFuture – Wertschätzende Kommunikation für Offenheit und Miteinander

Ich engagiere mich unter dem Hashtag ParentsForFuture, um eine friedliche Bewegung junger Menschen zu bestärken und zu begleiten. „Friedlich“ bedeutet mehr als nur ohne Fäuste – Friedfertigkeit muss unsere Sprache prägen – auch wenn so manche Äußerung von Kritikern uns in eine andere Richtung treiben will.

Ich weiß, dass die Leser der meist gelesenen deutschen Zeitungen am liebsten polarisierende, populistische und gar brutale Äußerungen lesen. Viele Politiker haben es mit dieser Art der Kommunikation auch weit gebracht. Verändern werden wir damit aber nichts. Das ist die alte Welt – die allzu oft mit machtvoller Polemik das Aufkeimen gesunden Menschenverstandes unterdrückt hat.

Wir dürfen uns nicht der Versuchung hingeben, polarisierenden und diffamierenden Angriffen, mit der gleichermaßen verwerflichen Rethorik entgegenzutreten.

FridaysForFuture verdankt seinen globalen und überwältigenden Erfolg der Unbestrittenheit ihrer Kernaussagen und der Macht des gesunden Menschenverstandes. Kein Mensch kann sich dem Verständnis entziehen, wenn junge Menschen darauf hinweisen, dass unser heutiges Wirtschaften ihre Zukunft zerstört. Junge Menschen müssen keine Antworten geben, wenn Profiteure der heutigen Politik diese als Notwendigkeit darstellen. Sind doch die genannten Notwendigkeiten allzuoft nur durch die eben gleiche Politik begründet.

Es braucht die Offenheit unserer Gedanken für Neues – die Offenheit unserer Gesellschaft für die Infragestellung unserer Selbstverständlichkeiten. Es braucht Vertrauen und Miteinander. Und das werden wir am besten erreichen, wenn wir wertschätzend kommunizieren – ParentsForFuture und FridaysForFuture.