Ich bin überzeugt die Gesellschaft zu gestalten, ganz einfach und ohne Mühe. Ich handle, wie ich es für richtig halte – und spreche darüber. Meine Kinder haben mir beigebracht dieses berühmte Zitat zu verstehen und auf das gesamte Leben anzuwenden.
Wir brauchen unsere Kinder nicht erziehen – sie machen uns sowieso alles nach. (Karl Valentin)
Ich möchte den Bogen hier spannen von der pädagogischen Erkenntnis hin zur Methode zur Gestaltung der Gesellschaft. Kinder zu haben ist eines der intensivsten Selbstentwicklungs-Treiber, das kann ich jedenfalls für mich sagen. Kinder geben uns unendlich viele Chancen zu probieren und den richtigen Weg zu finden. Unzählige Male bin ich mit meiner väterlichen Macht in kindliche Konflikte eingeschritten, um dann zu erklären, dass Reden besser ist als rücksichtslos durchzusetzen. Irgendwann habe ich begriffen, warum ich so wirkungslos geblieben bin – natürlich weil ich selbst das Prinzip der Macht vorgeführt und somit zum Vorbild gemacht habe.
Heute biete ich Schutz, wenn eins meiner Kinder von Geschwistern beleidigt oder verletzt wird. Ich biete ein Gespräch an und versuche dabei den Blick auf die Bedürfnisse auf der jeweils andere Seite zu schärfen. Damit zeige ich die, wie ich glaube, wertvollste und gleichzeitig mächtigste Kompetenz im Bezug auf Konfliktbewältigung – die Empathie. Mit ihrer Hilfe öffneten sich für mich immer sehr schnell Wege heraus aus der Gerechtigkeitsfalle (Auge um Auge..) hin zu gütlichen Lösungen mit Gewinnern auf allen Seiten.
Das vorzuleben ist nicht nur für meine Kinder wirkungsvoll, sondern genauso in meinem beruflichen Umfeld und in unserer Gesellschaft.
Sehr schön Benedikt – kann ich voll unterstützen… nachgemacht wird, was erfolgreich ist – nicht nur von Kindern. Wir müssen keine Helden sein, um Vorbild zu sein. Oft bewirken kleine Gesten, ein ehrliches „Danke“ oder „Toll gemacht“ genau diesen Wertschätzungseffek einer Handlung. Passiert das öffentlich, können Andere davon inspiriert werden.