Urlaubsorte sind Community-Treffpunkte

NaturCamping am Ellbogensee ist so ein Urlaubsort. Hier treffe ich einen Fahrrad-Aktivisten aus Köln, der mit seinen 3 Kindern von 3 bis 14 Jahren im Urlaub, wie im Alltag Fahrrad fährt, einen Visionssuche-Begleiter, der 15-jährigen mit 3 Tagen Wildnis-Fasten hilft Ihre Vision zu finden, eine Familie von Figuren-Theater-Spielern aus Stuttgart, die meine Heimatstadt wegen des Figuren-Theater-Festivals schätzen gelernt hat und viele weitere Menschen, mit denen ich wegen der spürbar ähnlichen Geisteshaltung sofort ins Gespräch komme.

Hier wird mir klar – die Auswahl des Urlaubsortes ist für mich heute nicht mehr nur die Entscheidung für eine Gegend oder Landschaft, sondern vielmehr auch eine Entscheidung für die „Community“, die ich dort treffe. Dabei geht es für mich nicht nur um das Wohlfühlen unter Gleichgesinnten, sondern tatsächlich auch um die Gewinnung neuer Inspiration für zukünftiges eigenes Handeln und Wirken. Ein Beispiel:

Heute gab es bei uns Fleisch! Das ist bei uns etwas besonderes, weil selten. Das Fleisch kommt aus einer Gemeinschaft namens Seewalde (www.seewalde.de), die wir mit einer Familienradtour besuchten. Erstmal ist das nur ein Ort hier in der Mecklenburgischen Seenplatte, aber auf den zweiten Blick ist das ein Zukunftsprojekt für eine nachhaltige Gesellschaft. In Seewalde gibt es einen Gutshof mit Bioladen und Café, eine Waldorfschule, einen Waldkindergarten, eine Kinderkrippe, eine Behinderten-Werkstatt und einen Bauernhof. Wer in Seewalde wohnen will, muss auch hier arbeiten – das hat sich die kleine Gemeinde so überlegt, weil durch den Tourismus hier in der Region ansonsten die Miet- und Kaufpreise für Wohnraum sehr hoch steigen würden. Tolles Beispiel für politisches Handeln im Sinne der Menschen – zum Trotz wirtschaftlicher Automatismen, bei denen letztlich immer das Geld regieren würde.

Im Bauernhof von Seewalde treffen wir vergnügte Kinder, die zwischen Kühen, Schweinen und Hühnern spielen und mithelfen. Wir treffen Menschen, die mit Begeisterung von ihrem Projekt und ihrem Job sprechen. Und wir haben Gelegenheit Demeter-Bio-Fleisch direkt vom Erzeuger zu kaufen – einschließlich Smalltalk über Haltung, Schlachtung und Zubereitung des erstandenen Stücks Fleisch. Und zum Schluss treffen wir noch eine Bewohnerin der Behinderten-Einrichtung, die sich wie ein Schneekönig freut, weil sie sich heute im Bioladen des Hofguts einen Lippenstift kaufen konnte! Damit wird sie sich heute hübsch machen, sagte sie, und schon scheint es einer der schönsten Tage ihres Lebens zu sein.

Zurück am Campingplatz trifft unser Fleisch auf große Begeisterung unserer neuen Urlaubsfreunde und zwei Kinder anderer Familien essen auch begeistert bei uns mit. Einige werden wohl in den nächsten Tagen selbst nocheinmal in Seewalde vorbeifahren.

Bei Kaffee und WLAN auf der Terrasse über dem See lerne ich von Georg-Dieter, was Visionssuche mit Wildnis zu tun haben kann. Er begleitet Jugendliche nach dem Quali einer Frei-aktiven Montessori-Schule durch ein Übergangsritual – mit 3 Tagen allein in der Wildnis. Ja – jeder für sich allein in der Wildnis. Ich bin begeistert, und das scheinen die Schüler auch zu sein, denn Georg-Dieter erzählt mir, wie die Jugendlichen nach dieser Erfahrung mit geschwollener Brust von ihren Erfahrungen und Erkenntnissen berichten. Mir fällt auf – genau das ist es doch letzt endlich, was Menschen im Übergang zwischen Lebensphasen am meisten brauchen: Stolz, Selbstvertrauen und Vision. Ich frage mich – warum unser Bildungssystem hier bisher keinerlei Hilfe in diesen Übergangsphasen anbietet. Mehr von Georg-Dieter kann man auf seiner Webseite www.visions-suche.eu erfahren.

Kidical Mass – schon mal gehört? Critical Mass ist vielleicht ein Begriff? Eine Familie von Rad-Urlaubern hat mich von dem Projekt begeistert. Im Unterschied zu Critical Mass – wo Radfahrer ohne behördliche Anmeldung in großer Anzahl regelmäßig durch die Stadt fahren und den Auto-Verkehr lahmlegen – geht es bei Kidical Mass vor allem um Kinder auf dem Rad. Mit Kidical Mass veranstalten Aktivisten in einigen deutschen Städten seit 2018 (?) immer wieder große angemeldete Demonstrationen auf dem Rad. Mit dabei ist natürlich die ganze Familie, ob selbst auf dem Rad, im Lastenrad oder im Rad-Anhänger. Deutlich gemacht wird hier, dass unsere Städte kaum sicheren Raum für die kleinen Verkehrsteilnehmer auf dem Rad bieten. Gefordert werden ganz konkret sichere Radwege, die separiert von großen Straßen explizit für Radfahrer geführt werden. Auch ein 8-Jähriges Kind soll durch sichere Verkehrswege mit dem Rad selbstständig alltägliche Wege zurücklegen können. Köln, Frankfurt, Berlin, Dortmund, Münster, Rostock und Nürnberg machen schon mit bei Kidical Mass (ohne Anspruch auf Vollständigkeit). Fast 1000 Teilnehmer verzeichneten einige der Veranstaltungen. Wer verfolgen will, wie es hier weiter geht kann @KidicalMassK auf Twitter folgen, oder einen der Links unten folgen.

Für einige neigt sich der Urlaub schon dem Ende entgegen und wir beschließen kurzer Hand ein gemeinsames Lagerfeuer zu machen. Die Kunde darüber verbreitet sich schnell über den ganzen Platz und wir erleben einen großartigen Abend mit musikalischen Überraschungen von Dudelsack über ein Schneckenförmiges Reise-Digeridoo bis hin zu soetwas wie einem HapiCord. Dazu teile ich einen über viele Jahre aufbewahrten Chateauneuf du Pape mit allen die schweren Rotwein mögen und es zeigt sich mal wieder, dass auch Genuss zu den Dingen gehört, die mehr werden, wenn man sie teilt.

So macht Urlaub Spaß – Und lässt mich um viel Inspiration bereichert auf den Alltag zurückblicken, bereichert um Erfahrungen, Gespräche und Kontakte. Wie das halt so ist, bei Community-Treffen :).

Weblinks:

1. CLC90 Podcast: Das Geheimnis der Corporate learning Community

Acht Teilgeber der Corporate Learning Community Nürnberg (#CLC90) teilen im Rahmen des CLC90 Meetups am 18.7.2019 ihre Antworten auf die Frage: Was ist das Geheimnis der CL-Community, warum sie die Community schätzen und was sie in der Community hält.

Diese Aufnahme ist die erste Podcast Episode der CLC90 Regional-Community und wir sind höchst erfreut darüber. Für mich ist es der erste Podcast den ich mit einer größeren Gruppe moderiere und den ich vor allem redundant aufgezeichnet habe.

Aufnahmetechnik-Check (diesmal redundant):

1) Zoom H2n Allinone Handgerät -> bietet live-Abhöre über Kopfhörer, int. Stereo-Mic musste ich den Sprechern hingehalten, Nachteil: Gerät ist sehr leicht und ist daher sehr empfindlich auf Handgeräusche, wie Nachpegeln, oder Lautstärkeregler des Kopfhörers, …)

2) Samsung Note 8 mit #AudioRec App (lag auf dem Tisch, Auto-Pegel, keine Hand-Geräusche, beeindruckend gut!) (Recording kann hier zum Vergleich angehört werden).

Manager requests connected collaboration – how do Vucarockers support, using ESN?

I am asked to help fostering more collaboration in my business environment, and I am trying to establish a social media-worthy approach.

The first idea of everyone seems to be the founding of a Group in the Enterprise Social Network (ESN). All employees of an organisational unit shall be invited as members. This invitation is mostly implemented without opt-in for the employee, but mandatory. What is more, in order to – supposedly – onboard unexperienced social media users the default is set to send email notifications on each new post. I am not happy with this.

From my point of view this approach is contrary to the idea of social media, where users pull contest according individual chice of relevance by following people, hashtags or groups of their interest. Forcing people into groups is a repetition of hierarchical communication and may reduce the group to be a top down distribution list rather than a community. Employees having the courage to post may even drive colleagues upset, who find themselves overwhelmed by a multitude of information, with little relevance for the individual – not to speak of the amount of subsequent notification mails, spamming hundreds and even thousands of Inboxes.

However I would like to pick up the momentum, when business heads wish to create social networking. Do you have experience in this situation? Please share it with me – I will highly appreciate.

Here is the approach I am currently following to support leaders in fostering connected collaboration by means of ESN:

  • clarify the real intent behind the original request with the respective leader
  • support the respective leaders in posting on ESN on their intent to have more connected collaboration within the business. (and thus start a new way of communication themselves)
  • Support in choosing or creation of a Hashtag for exchange on whatever the leader wishes for his business.
  • Possibly invite employees to found hashtags starting with the department abbreviation, followed by underscore-topic (example: „#departmentname_topic“)
  • Emphasizing, that connected collaboration needs nothing more than encouragement, confirmation and role models.
  • Creating trust in leaving community founding to the employees, rather than founding them top down.

Looking forward to feedback and your experience on the topic. Be assured, I am still a beginner in this field trying hard to help my company rock VUCA ;). Any response highly appreciated.

Connective greetings, Benedikt Pape